Abwasserentsorgung – Darum ist sie so wichtig

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Durch den Gebrauch fällt täglich in Privathaushalten, Landwirtschaft, Industrie- und Gewerbebetrieben und in öffentlichen Gebäuden verschmutztes Wasser an. Damit man es später wieder nutzen kann, wird es in speziellen Anlagen mithilfe mechanischer, biologischer und chemischer Verfahren gereinigt. Auch die Nebenprodukte der Abwasserentsorgung lassen sich wiederverwenden. Laut Statistik produziert jeder Bundesbürger täglich eine Abwassermenge von 130 Litern.

So funktioniert die Abwasserentsorgung

Die Wasserwirtschaft ist verpflichtet, die Vorgaben der Abwasserverordnung einzuhalten. Abwasser darf nicht wie früher üblich ungeklärt in Flüsse eingeleitet werden. Denn dadurch würde das sensible ökologische Gleichgewicht gestört werden, was nicht im Sinne des Umweltschutzes wäre. Die Abwasserbeseitigung erfolgt auf unterschiedliche Weise. Abwässer aus privaten Haushalten werden über die Kanalisation ( Abwasserrohre ) zur Kläranlage geleitet, wo dann eine dreistufige Abwasserbehandlung erfolgt. Klärwerke sind ein unverzichtbarer Bestandteil der öffentlichen Wasserwirtschaft. Gebäude, die nicht an die kommunale Abwasserentsorgung angeschlossen sind, leiten ihr Abwasser in eine zementierte, abflusslose Sammelgrube, die ein Betrieb der Abwasserentsorgung leert. Dieser pumpt die jeweilige Abwassermenge mit speziellen Schläuchen in den Fahrzeugtank und bringt sie zur städtischen Kläranlage. Für industrielles Abwasser gelten strengere Vorgaben.  Besondere Verfahren ( Abscheidertechnik ) müssen es beispielsweise vorklären . Größere Industrieunternehmen haben mitunter sogar eine eigene Abwasserbeseitigung ( dezentrale Kläranlage ). Wer seine Abwässer entsprechend den Zielen des Umweltschutzes entsorgen möchte, kann sich außerdem eine Pflanzenkläranlage bauen lassen.

Der Ablauf in der Kläranlage

Das Abwasser gelangt vom jeweiligen Haushalt durch die Kanalisation zum Zulauf der Kläranlage. Dort misst man die eingeleitete Abwassermenge. Dann gelegt es in das erste Abwasserbecken. Der darin angebrachte Rechen hält groben Schmutz wie Holz- und Plastikteile und Hygieneartikel fest, die man später entfernt und verbrennt. Anschließend fließt das Schmutzwasser langsam durch den Sandfettfang. Dort setzen sich Sand, kleinere Glassplitter und Steinchen auf dem Boden ab. Sie werden später ebenfalls entfernt, gereinigt und wiederverwertet. Die Einleitung von Druckluft ins Wasser lässt Fette, Öle und Plastikstückchen an die Oberfläche treiben, wo man sie abschöpft. Im Vorklärbecken befördert ein Räumer Klärschlamm, der sich auf dem Beckenboden abgelagert hat, zu den Bodentrichtern. Das Verfahren der mechanischen Abwasserbehandlung ist damit beendet. Das Abwasser enthält zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Drittel organischen Schmutz.

Im Belebtschlammbecken wird es dann mithilfe von Hefen und Bakterien gereinigt (biologische Abwasserklärung). Die Bakterien erhalten den zum Abbau der Stickstoff-, Phosphor- und Kohlenstoffverbindungen benötigten Sauerstoff über die Zufuhr von Druckluft. Sie bilden eine flockige Schicht, die im sich anschließenden Nachklärbecken vom restlichen Wasser-Schlamm-Gemisch abgeschieden wird: Eine bestimmte Menge des Belebtschlammes wird ins Belebtschlammbecken zurückgeleitet, der überschüssige Schlamm über die Kanalisation der nächsten Stufe der Abwasserbehandlung zugeführt. Da das Abwasser aber immer noch geringe Mengen Phosphor, Stickstoff und weiterer Nährstoffe enthält, werden diese mithilfe anderer Mikroorganismen entfernt. Ein chemisches Verfahren bindet den Phosphor. In neueren Anlagen zur Abwasserbeseitigung wird das Wasser noch zusätzlich mit UV-Licht bestrahlt. Dieses tötet die im Wasser befindlichen Krankheitserreger ab.

Was passiert mit den Nebenprodukten?

Die bei der Abwasserentsorgung und Abwasserbehandlung in der Kläranlage anfallenden Nebenprodukte werden den Vorgaben des Umweltschutzes entsprechend mit modernen Verfahren weiterverarbeitet: Der Schlamm aus dem Vor- und Nachklärbecken wird eingedickt und dann über die Kanalisation zum Faulturm transportiert, wo er von Methanbakterien bei zirka 35 °C unter Sauerstoffausschluss in Faulschlamm und Faulgas (Biogas) umgewandelt wird. Letzteres wird anschließend zur Herstellung von Strom und Wärme genutzt. Der entwässerte Schlamm kann man als Dünger und zur Energiegewinnung verwenden.

Wie entsorgt man betrieblich entstandenes Abwasser?

Spezielle Anlagen reinigen verschmutztes Brauchwasser, das im Rahmen der industriellen Fertigung anfällt und bereiten es zur Wiederverwendung auf. Zum Industrieabwasser gehören

– Waschwasser
– Emulsionen (Kühlschmierstoffe)
– Spülwasser

Einige dieser Emulsionen und Flüssigkeiten sind Sonderabfall. Betriebe, in denen Fette und Leichtflüssigkeiten wie Öl und Benzin eingesetzt werden, sind laut Abwasserverordnung verpflichtet, ihre Abwässer mithilfe von Abscheideranlagen vorzubehandeln, bevor sie sie in die Kanalisation einleiten. Unternehmen, die keine eigene Kläranlage haben, beauftragen zur Abwasserentsorgung Fachfirmen, die einen Abscheiderservice und die Beseitigung von Klärschlamm anbieten. Diese im Dienste des Umweltschutzes tätigen Entsorgungsunternehmen transportieren Sonderabfall zu Sonderabfallverbrennungsanlagen. Unternehmen, die eine eigene Kläranlage zur Abwasserbehandlung haben, lassen nur noch die aufkonzentrierten Nebenprodukte extern entsorgen.

Anlagen zur dezentralen Abwasserbehandlung setzen unterschiedliche Techniken ein. Der Hersteller montiert und stellt die kleine Kläranlage bei Ihnen auf. Sie ist mit einem manuellen, halbautomatischen oder vollautomatischen Bandfiltersystem ausgestattet. Mit dieser kompakten Kläranlage bereiten Sie Ihr Abwasser chargenweise auf. Sie arbeitet mit einem Reaktionstrennmittel, das sie dann über eine Förderschnecke in den Reaktionstank leitet. Ist dieser voll, schalten Sie das Rührwerk und die Trennmittelzufuhr ein. Durch das Rühren entsteht eine flockige Schicht, die nach dem Abschalten des Rührwerks auf den Tankboden sinkt. Über dieser Schlammschicht befindet sich eine Schicht klaren Wassers. Letztere wird dann durch den mit einem Filtervlies ausgestatteten und von einem Elektromotor angetriebenen Bandfilter in die Kanalisation gepumpt. Dabei bleibt der Schmutz im Vlies hängen. Danach pumpt man den Klärschlamm durch den Bandfilter ab und entsorgt ihn.

Abwasserentsorgung von schadstoffbelastetem Abwasser

Haben Sie einen gastronomischen Betrieb, eine Werkstatt, Autowaschstraße oder Tankstelle, müssen Sie Ihr schadstoffbelastetes Abwasser über einen Abscheider in die Kanalisation leiten. Diese besondere Vorrichtung trennt Fette und Leichtflüssigkeiten vom übrigen Abwasser. Dann kann man es in die Kanalisation spülen. Für den Einbau und die Entleerung, Wartung und Reinigung dieser Anlagen sind spezialisierte Fachbetriebe zuständig. Für Restaurants und Hotels gibt es sogenannte Fettabscheider. Waschstraßen, Werkstätten und Tankstellen müssen mit einem Leichtflüssigkeitsabscheider ausgerüstet sein. Abscheider verfügen noch zusätzlich über einen Schlammfang für Feststoffe und eine Möglichkeit, Proben zu entnehmen.

Eine naturnahe Kläranlage zur gewerblichen Abwasserentsorgung und Abwasserbehandlung ist die Pflanzenkläranlage. Sie wird von ihrer Größe her genau auf die zu reinigende Abwassermenge abgestimmt. Mit diesem natürlichen Verfahren zur Abwasserbehandlung können Sie die Wasserwirtschaft nachhaltig unterstützen. Außerdem lässt sich eine Pflanzenkläranlage noch zusätzlich zur Geländegestaltung nutzen und ist in puncto Anschaffungs- und Betriebskosten günstiger als die Abwasserentsorgung über die kommunale Wasserwirtschaft. Anlagen, die Schmutzwasser mit Pflanzenkraft reinigen, eignen sich beispielsweise für Biogasanlagen, Hotels, Unternehmen der Milchproduktion und Fischzuchtbetriebe.

Abwasserentsorgung als Dienstleistung

Nicht nur Öl und Gold sind Rohstoffe, sondern auch die täglich produzierten Abwässer. Da sie stets in großen Mengen anfallen und entsorgt werden müssen, gibt es außer den kommunalen Klärwerken spezialisierte Dienstleister, die diese wichtige Aufgabe übernehmen. Andere Fachbetriebe der Abwasserentsorgung produzieren Kleinkläranlagen oder entwerfen Pflanzenkläranlagen. Aber sogar darüber hinaus gibt es noch weitere Dienstleistungen oder Verwertungsmöglichkeiten: Man kann getrockneten Klärschlamm zur Energieerzeugung und als organischer Dünger nutzen. Aus Biogas gewinnt man Wärme und Elektroenergie. Innovative Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und Abwasser reduzieren die Kosten für den Kauf von Phosphor auf dem Weltmarkt. Aus den organischen Monomeren lassen sich nach der Abwasserbehandlung Biopolymere herstellen.

Warum es sich lohnt, die Abwasserentsorgung outzusourcen

Outsourcen Sie Ihre Abwasserbeseitigung, erfüllen Sie als Industrieunternehmen alle Vorgaben des Gesetzgebers für den Umgang mit Industrieabwässern. Der gewählte Dienstleister kümmert sich um sämtliche Schritte, die zur fachgerechten Abwasserbeseitigung erforderlich sind. Er bedient sich hochleistungsfähiger Kläranlagen, die im Verlauf des Reinigungsprozesses Stoffe absondern, die man wiederverwerten kann und sogar zur Gewinnung grüner Energie nutzen kann. Wünschen Sie eine individuelle umweltgerechte Entsorgungslösung für Ihren Klärschlamm oder Ihr Kartoffelwasser, bietet er Ihnen eine umfangreiche Beratung und überprüft das geplante Projekt auf seine Realisierbarkeit. Der bei Ihnen vor Ort vorgenommene Abwassertest zeigt, welches Klärwerk für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist. Die maßgeschneiderten Entsorgungspakete umfassen alle erforderlichen organisatorischen und verwaltungstechnischen Aufgaben, sodass Sie sich vollumfänglich auf Ihre betriebliche Tätigkeit konzentrieren können.

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Warum die biologische Kläranlage eine gute Alternative ist erfahren Sie hier.