Abwasseranlagen – Diese Fakten müssen Sie kennen

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Nach den Vorgaben der DIN 4045, gelten all die Einrichtungen als Abwasseranlagen, die mit Abwasserbeseitigung beschäftigt sind. Dazu gehören insbesondere folgende Tätigkeiten: Sammeln, Fortleiten, Behandlung, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln. Zudem das Versickern von Klärschlamm und der biologische Abbau schädlicher Inhalte des Wassers.

Abwasseranlagen sind entsprechend der technischen Verordnungen und Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zu bauen und zu betreiben. Gemäß § 60 WHG Absatz 1 müssen sowohl Gesetze des Bundes, als auch besondere Gesetze der verschiedenen Länder (Absatz 7) eingehalten werden.

Es gibt verschiedene Arten von Abwasser: häusliches Abwasser, Industrielle / gewerbliche Abwässer, Niederschlagswasser und Kühlwasser. Für jede dieser Abwasserarten gibt es eine dazugehörige Anlage. Dorthin gelangen sie bei der Abwasserentsorgung und dort werden sie weiterbehandelt. Die allgemein bekannteste Form sind die Klärwerke.

Die Betreiber von Abwasseranlagen können sowohl private Anbieter, als auch öffentliche Institutionen sein. Die meisten Klärwerke werden zum überwiegenden Teil kommunal betrieben und sind damit öffentlich.

Im Klärwerk wird das kommunale Abwasser gesammelt, gereinigt und ggfs. in die Abwasserverwertung überführt. Zudem wird dafür Sorge getragen, dass es nicht zu Einleitungen Dritter in das Kanalisationsnetz kommt. Da es sich um öffentliche Abwasseranlagen handelt, unterliegt die Einhaltung der Vorschriften einer strengen, behördlichen Überwachung. Zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger, passt man sie immer an den aktuellsten Stand der Technik an. Wesentliche Änderungen an einer Abwasserbehandlungsanlage bedürfen einer gesonderten Genehmigung.

Falls eine Gemeinde nicht an das öffentliche Kanalsystem angeschlossen werden konnte, weil sie möglicherweise zu klein ist, dann müssen von Gesetzes wegen Maßnahmen ergriffen werden, um den Bürgern eine Lösung zur Verfügung zu stellen. Möglich wäre zum Beispiel der Betrieb einer dezentralen, privaten Kleinkläranlage. Auch diese müssen sämtliche Anforderungen und anerkannten Regeln zum Betrieb einer Anlage erfüllen, um die Genehmigung zu erhalten.

 

Wie arbeiten Abwasseranlagen?

Hier eine kurze Information zu den Verfahren, wie sie in Abwasseranlagen und Klärwerken durchgeführt werden, um die optimale Reinigung des Wassers sicherzustellen:

 

Rechen

Die erste Station der Anlage ist ein sehr grober Rechen. Mit diesem werden feste Inhalte wie Toilettenpapier und Hygieneartikel herausgefiltert. Zudem ist er auch notwendig, um all die Gegenstände abzufangen, die nicht in die Kanalisation gehört hätten. Bereits hier werden circa 30-50% der Grobstoffe abgefangen.

 

Sandfang

Die Fließgeschwindigkeit des Wassers wird gesenkt, indem es in einer Art Tank aufgefangen wird. Durch das Zuführen von Druckluft wird es in Bewegung gebracht. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man mit dem Löffel in der Teetasse herumrührt. Durch die Kreisbewegung setzen sich Sand und Kies am Boden ab und dadurch kann man sie besser abpunpen.

 

Vorklärbecken

Die Fließgeschwindigkeit wird nochmals verlangsamt, so dass sich jetzt die noch feineren Schwebstoffe am Boden absetzen. Dieser Belag heißt Klärschlamm. Ein mechanisch betriebener Räumer fährt am Boden entlang und sammelt ihn ein. Bei diesem Teil der Arbeit, sind bereits ein Drittel der Schmutzstoffe beseitigt.

 

Belebungsbecken

Hier beginnt der biologische Part der Reinigung. Bakterien und weitere Mikroorganismen machen sich über die im Wasser gelösten Bestandteile her wie Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor. Sie verdauen sie und wandeln sie dabei in den sogenannten Belebtschlamm um. Sie werden durch die künstliche Zufuhr von Sauerstoff bei ihrer Arbeit unterstützt. So finden sie optimale Bedingungen vor, um sich zu vermehren und ihren Stoffwechsel zu betreiben. Die entstandene Mischung aus Wasser und Schlamm leitet man in die Nachklärbecken.

 

Nachklärbecken

Im Nachklärbecken pumpt man den Belebtschlamm wieder mit einem mechanischen Reiniger ab. Über 90% der unerwünschten Inhaltsstoffe sind somit bereinigt. Ein Teil des Schlamms wird dann wieder dem Belebungsbecken zugeführt. Dadurch bleiben für die nächste Ladung genügend Bakterienkulturen als Basis übrig, um die Reinigung durchzuführen. Das saubere Wasser kann die Anlage verlassen und wieder in die Leitungen zurückfließen.

 

Flockungsfiltration

Die Flockungsfiltration ist nicht Bestandteil jeder Abwasseranlage. Falls noch erforderlich, werden in diesem chemischen Reinigungsverfahren noch weitere Partikel und Reste von Phosphor entfernt. Um diesen zu binden verwendet man Metallsalze. Anschließend kann man diese Stoffe mit einem Filter entfernen.

Wir hoffen, dieser Artikel zu den Abwasseranlagen und zur Abwasserbeseitigung hat Ihnen weitergeholfen. Falls Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns. Wir helfen immer.

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